Die Alhambra gehört zu den am meisten besuchten Sehenswürdigkeiten Europas. Auch wir wollen uns dieses Weltkulturerbe nicht entgehen lassen.
Die Alhambra ist eine mittelalterliche Stadtburg mit einer großen Palastanlage im Zentrum sowie Gärten und Wohngebäude ringsherum. Sie wurde von den Nasriden (eine maurische Familie) im 13. Jahrhundert erbaut und von ihnen bis 1492 bewohnt. Dann wurde sie von den Spaniern übernommen. Im Zuge der Eroberung wurde die Burganlage weiterentwickelt. Viele Elemente sind jedoch aus der maurischen Zeit erhalten geblieben.
Wie viele arabische Bauten ist die Palastanlage von außen eher unscheinbar und dafür im Inneren umso prunkvoller. Insgesamt sind es vier Paläste, die alle ineinander übergehen. Jeder Palast besteht aus einem Innenhof und daran angrenzenden Räumen. Wer mehr über den Aufbau und Geschichte wissen möchte, liest am besten den Wikipedia-Eintrag zur Alhambra.
Uns hat die Alhambra auf jeden Fall beeindruckt. Die Räume sind wahnsinnig hoch; höher als in anderen Schlössern – eher vergleichbar mit Kirchen. Alle Wände und Decken sind unglaublich schön verziert.
Da es im Islam ein Darstellungsverbot von Menschen gibt, mussten sich die Künstler andere Methoden einfallen lassen. Das ist ihnen wahnsinnig gut gelungen. Die Wände sind meist mit einem hohen Fliesensockel verziert und darüber ist eine Art Stuck oder Marmor angebracht. Alle Muster sind sehr filigran und voller Symbolik. Hier lohnt sich ein Audioguide, um die Symbolik zu verstehen.
Trotz der Bekanntheit der Alhambra und des damit verbundenen Besucherandrangs sind die Preise recht moderat. Erwachsene zahlen 14€ Eintritt für einen Tagespass. Happiger ist dagegen der Stellplatz. Damit wir mit Piccolina einen kurzen Weg zur Alhambra haben, haben wir den angrenzenden Stellplatz für Wohnmobile genutzt. In der Nebensaison kostet der 31€ für 24 Stunden und bietet weder Frischwasser noch Abwasser noch Strom. Daher haben wir dort auch nur eine Nacht gestanden. – In der Hauptsaison klettert der Preis noch einmal auf über 50€ für 24 Stunden.
Unsere Empfehlungen:
Die Eintrittskarten der Alhambra werden mit konkreten Einlasszeiten für die Palastanlage ausgegeben. Wir empfehlen euch (im Winter), einen Nachmittagstermin ab 16 Uhr für die Nasridenpaläste zu wählen. Nachmittags ist die Anlage nämlich viel leerer. – Im Sommer solltet ihr besser vorher im Internet die Karten kaufen; auch wenn die dort frech viele Daten haben wollen.
Auf das Gelände der Alhambra könnt ihr jedenfalls schon früher und dann die anderen Teile wie die Militärstadt oder die Gärten genießen. Für die Gärten nehmt euch ein Buch mit und genießt einfach das Leben in den verwunschenen Gärten (in denen es übrigens auch einen Rapunzelturm gibt).
In der Palastanlage nehmt euch ordentlich Zeit und hetzt nicht von Fotostation zu Fotostation; wie wir bei vielen anderen Touristen gesehen haben. Nutzt lieber einen Audioguide statt einen Führer, denn die gehen in den Gruppen ganz schön schnell durch. Verweilt mal ein paar Minuten auf einem der Stühle und lasst die Gebäude bzw. die Gärten wirken. Mit jeder Minute, die wir einfach dasaßen, haben wir immer mehr realisiert, wie ungeheuerlich schön alles ist – alles in Handarbeit und gut durchdacht erbaut.
Wie hatten leider nicht ganz so viel Zeit, da wir Rücksicht auf unsere Kleine nehmen mussten – Stillen ging im Palast noch (es gibt auch ruhige Ecken). Aber es gibt keine Toilette, so dass bei 10 Grad Wickeln zur unlösbaren Herausforderung geworden ist. Damit sind wir nach 2 Stunden bereits wieder auf Rückweg.