Santiago de Compostela hat für uns eine besondere Bedeutung, denn unsere Jakobsweg-Wanderungen vor ein paar Jahren waren der Anlass, dass wir über unsere zweijährige Reise nachgedacht haben.
Nun kommen wir also nach Santiago de Compostela und sind keine Pilger. Scheinbar ist das recht ungewöhnlich. Sobald man die kleine, süße Altstadt betritt, ist klar, dass die Stadt vom Pilgertum lebt. Überall gibt es kleine Souvenirläden, die Wanderstäbe und Jakobsmuscheln verkaufen und selbst die örtlichen Juweliere haben die obligatorischen Muscheln im Angebot.
Kathedrale von Santiago de Compostela
Die Altstadt wird von der Kathedrale dominiert. Da während unserer Zeit vor Ort gebaut wird, ist es nicht möglich, durch das herrliche Hauptportal in die Kirche zu gehen. Stattdessen betreten wir die Kirche durch das Portal an der Südseite.
Die Kathedrale bietet einige Attraktionen:
Umarmen des Heiligen Jakobus – Ein Teil des Altarretabels ist eine vergoldete Jakobusfigur. Es gibt eine kleine Treppe, die direkt hinter der Figur entlangführt und dort darf man offiziell die Heiligenfigur umarmen.
Reliquien des Heiligen Jakobus – Wer noch mehr Zuspruch braucht, kann zu den Reliquien des heiligen Jakobus beten, die unterhalb des Altars ausgestellt werden. Der Legende nach ist die Kathedrale auf dem Grab des hl. Jakobus erbaut worden. Dieser hat zu seiner Zeit in Spanien missioniert. Nach seinem Tod soll sein Körper nach Spanien überführt worden sein. In der Kirche sieht man heutzutage Schmuckgefäße als Reliquienschreine.
Riesiges Weihrauchfass – Zu besonderen Feiertagen und auf vorherige Anfrage von Pilgern kann das riesige Weihrauchfass geschwungen werden. Wir haben das Weihrauchfass leider aufgrund der Bauarbeiten gar nicht gesehen.
Den letzten Stempel für seinen Pilgerpass bekommt man übrigens nicht in der Kathedrale, sondern im Pilgerbüro.
Voll auf Pilger eingestellt
Um die Ecke von der Kathedrale befindet sich die Pilgerstation. Hier gibt es den berühmten letzten Stempel. Gleich nebenan ist ein Reisebüro, das die nächsten Flüge nach Hause raussucht, und eine Postfiliale, von der aus man seinen Rucksack direkt nach Hause schicken kann. Sehr praktisch!
Übernachten auf einem Parkplatz
In Santiago de Compostela gibt es einen offiziellen Stellplatz und ein paar andere Möglichkeiten, sich auf Parkplätze zu stellen. Wir wählen den Parkplatz der Mehrzweckhalle. Dieser ist etwa 20 Minuten zu Fuß von der Altstadt entfernt und liegt damit näher als der offizielle Stellplatz. Da es „nur“ ein normaler (dafür kostenfreier) Parkplatz ist, gibt es jedoch kein Strom, Wasser oder Abwasser.