Unser erster Stop in Spanien liegt vor den Toren von Valencia. Endlich Sonne und endlich die ersehnten 20 Grad. Wir planen 5 Nächte zu bleiben, die Stadt zu besichtigen und nach der doch anstrengenden Anreise etwas auszuspannen.
Einen geeigneten Campingplatz bzw. Stellplatz in Valencia für einen Stadtbesuch zu finden, ist nicht einfach. Für den Sommerurlaub am Strand gibt es einige Plätze (fast) direkt am Meer. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln – dort fahren nur Busse – braucht man aber zwischen 45 und 60 Minuten ins Zentrum.
Der Stellplatz
Daher entscheiden wir uns für den etwas außerhalb gelegenen Valencia Camper Park. Von dort kommt man in 25 Minuten mit der Metro bis ins Zentrum. Die Haltestelle liegt nur 300m vom Camper Park entfernt. Der Stellplatz selbst gefällt uns sehr gut. Er liegt ruhig, ist sonnig (was zumindest im Winter ein Vorteil ist) und ist – trotz regem Kommen und Gehen – nicht überfüllt. Wir haben eine Doppelparzelle für uns alleine.
Positiv überrascht wurden wir vom guten Service: Es gibt jeden Tag frische Baguettes. Auch Metro-Karten kann man an der Rezeption kaufen – in der günstigeren Version als 10er Karte für 18€. Nicht genutzte Fahrten erstattet der Camper Park sogar wieder. Der einzige Wermutstropfen ist das Frischwasser. 40 Liter kosten 50 Cent. Gemessen wird über eine Zeitschaltuhr. Das ist ja erstmal nicht unüblich. Dass dann aber nur 12 (!) Liter pro 50 Cent rauskommen, ist schon sehr ärgerlich.
Die Stadt
Valencia selbst ist eine typische ostspanische Großstadt; gut vergleichbar mit Barcelona. Prachtvolle Gebäude, reich geschmückte Kirchen, die typische Markthalle und Bars/Restaurants mit Sitzgelegenheiten draußen direkt an der Straße. Dennoch genießen wir die Stadt nicht so wie erhofft.
Anders Reisen mit Baby
Wir stellen fest: Reisen mit Baby ist doch anders. Ok, das wussten wir und wahrscheinlich hat es jeder auch schon gehört. Trotzdem war der heutige Tag irgendwie unbefriedigend: Wir sind in die Stadt reingefahren, schnell durch einige Straßen gelaufen, haben nichts richtig angeschaut, dann kurz im Restaurant Pause gemacht, alle was gegessen und wieder zurück gefahren. Die ganze Zeit erwarten wir immer, dass die Kleine aufwacht und dann weint.
Vielleicht ist es nur die berühmte Phase, von der immer alle sprechen – immerhin ist sie in ihrer 12. Lebenswoche. Wir stellen uns jedoch ernsthaft die Frage, ob eine große Stadt mit Baby für uns das Richtige ist. Und beantworten die Frage mit NEIN.
Unser Plan
Wir wollen uns ab jetzt auf die einzigartigen Landschaften und einzelnen Sehenswürdigkeiten in jedem Land, wie z.B. Stonehenge, die Alhambra oder den Ätna, konzentrieren. Um den Flair der Kultur und Menschen zu schnuppern, suchen wir uns auf dem Weg zu den Sehenswürdigkeiten kleinere Städte aus.
Die lange Fahrt vom Campingplatz weg und zurück fällt weg. Nette Restaurants und Cafés gibt es auch in kleineren Städten; und sie sind wahrscheinlich sogar einfacher zu finden. Land, Leute, Baustile, Gepflogenheiten, Straßenleben etc. erleben wir genauso. Vielleicht ist das ja das „andere“ Reisen mit Baby für uns. Wir werden es ausprobieren und berichten…
PS: Wir haben uns natürlich auch gefragt, warum uns der Ausflug nach Venedig dann so gut gefallen hat. Wir glauben, dass es daran liegt, dass bereits die Anreise mit dem Boot auf dem Canal Grande eine Attraktion ist und die Stadt selbst eine einzigartige Sehenswürdigkeit darstellt.