Wie viele ländliche italienische Siedlungen verlor auch Santo Stefano di Sessanio den größten Teil seiner Einwohner und geriet in Vergessenheit. Doch nun steht es kurz vor seiner Wiederentdeckung.
Santo Stefano ist den allermeisten Reiseführern unbekannt. Auf der Liste der UNESCO Weltkulturerbe sucht man es vergeblich. Der Wikipedia Eintrag gleicht einem Zweizeiler. – Auch wir entdecken das Bergdorf nur durch Zufall auf der englischen Lonely Planet Homepage. Die Beschreibung klingt interessant.
Wir fahren nach Barisciano und von dort gut 10km immer bergauf durch unberührte Natur. Umgeben von den schroffen Felsen des Gran Sasso Nationalparks liegt Santo Stefano di Sassanio. Die winzige Altstadt drängt sich rund um das Kastell. Kleine, verwinkelte Gassen laufen teilweise im Tunnel unter Häusern hindurch. Alles wirkt wie eine einzige zusammenhängende Burganlage. Tolle Voraussetzung, um dem Dorf wieder Leben einzuhauchen.
An den meisten Gebäuden wird jedoch noch gearbeitet. Viele Häuser stehen leer. Anstelle von Besuchern sind überall Kräne, Gerüste, Stützpfeiler und Baumaterialien zu sehen.
Doch die Ecken, die bereits fertig gestellt sind, lassen erahnen, was hier entstehen wird. Ein wunderschönes Bergdorf mit der richtigen Balance aus Mittelalter und Moderne. Gemütliche Cafés mit Außensitzplätzen auf kleinen Plätzen, hochwertige Unterkünfte und Geschäfte, die regionale Produkte anbieten.
Bis es so weit ist, werden sicher noch ein paar Jahre vergehen. Aber es ist nur eine Frage der Zeit, bis Santo Stefano di Sessanio endgültig wiederbelebt wird.