Mit Babys oder Kleinkindern im Wohnmobil unterwegs ist immer aufregend und kann zur Nervenprobe für alle Beteiligten werden. Umso wichtiger ist die richtige Einstellung und eine gute Vorbereitung. Wir klären die 5 wichtigsten Fragen.
1. Ab welchem Alter ist eine Reise im Wohnmobil mit Baby möglich?
Aus unserer Sicht gibt es keine Altersbeschränkung. Objektiv gesehen ist der Komfort in modernen Wohnmobilen durchaus mit dem in Wohnungen vergleichbar. Es gibt Heizung, Warmwasser, Kochgelegenheiten, kuschelige Ecken, … also nichts worauf man verzichten müsste. Abgesehen vom Platz vielleicht. Dafür lockt immer wieder eine andere Umgebung, Zeit draußen zu verbringen. Ansonsten sind ein Kindersitz für die Fahrt und kindgerechte Schlafmöglichkeiten schnell eingebaut. Alle anderen Einschränkungen existieren nur noch in deinem Kopf.
2. Wie passen die ganzen Babysachen in das Wohnmobil?
Gegenfrage: Welche „ganzen Sachen“? – Es ist ein weit verbreiteter Irrglauben, dass Kleinkinder Unmengen an Sachen benötigen. Denn genau dies wird durch Werbung oder Beobachtung der Mitmenschen immer wieder suggeriert.
Minimalismus mit Baby ist kein Mythos, sondern funktioniert wirklich. Kinder, die noch nicht selbst essen und kaum mobil sind, machen sich sehr selten wirklich schmutzig. Zum Schlafen braucht man kein Babybett, sondern man kann mit einer einfachen Matratze leicht einen gemütlichen Schlafplatz im Wohnmobil herrichten. Windeln sind ein durchlaufender Posten, da sie überall nachgekauft werden können. Ja, selbst in den abgelegensten Gebieten Europas gibt es sie in nachhaltiger Bio-Qualität. Und Spielsachen werden ohnehin nur an Regentagen wirklich genutzt und können daher auch stark eingeschränkt werden. Alles weitere zum Spielen findet man eh draußen in der Natur.
3. Was isst mein Baby unterwegs?
Entweder Milch aus Mamas Brust oder das, was die Erwachsenen essen. Extra ein Gläschen aufwärmen oder ein zweites Gericht kochen muss nicht sein.
4. Wie verbringe ich die Regentage im Wohnmobil?
Zunächst einmal kann man im Wohnmobil alles machen, was man auch zu Hause machen kann: Malen, Basteln, Vorlesen, … Oder ihr sucht euch einen gemütlichen Platz auf dem Boden, z.B. unter dem Esstisch oder im Gang zwischen Küche und Badezimmer und baut Türme, spielt mit Stofftieren oder mit Autos. Es ist sogar genügend Platz, dass sich Mama oder Papa mit auf den Boden legen können. Und davon was man mit einer Kugel und ein paar Bauklötzen als Hindernisse auf dem Fußboden alles anstellen kann, wenn das Wohnmobil leicht schief steht (was es eigentlich immer tut), möchte ich gar nicht erst anfangen 😉
5. Ich schaffe meine Reisepläne nicht. Was soll ich tun?
Das Problem ist nicht deine Reisegeschwindigkeit, die mit Baby wahrscheinlich extrem langsam sein wird (wir haben selten mehr als 100km pro Tag geschafft), sondern dein Plan.
Unser Tipp: Entwickele eine neue Routine, die zu den Gewohnheiten deines Kindes passt. Du wirst sehen, es entspannt sich vieles und du wirst Orte entdecken und Erlebnisse haben, an denen du ansonsten vorbei gerauscht wärst. Und denk immer daran, du bist zeitlich und örtlich unabhängig. Tagsüber irgendwo im nirgendwo ein Nickerchen mit anschließendem Frühstück einlegen und dann in die Nacht hineinfahren. Alles kein Problem. Hakuna Matata.