Ist euch auch schon mal die Parallele aufgefallen? Wie in jedem Aufbaustrategiespiel müssen auch im Wohnmobilleben drei verschiedene Ressourcen auf unterschiedliche Arten „gesammelt“ und gemanaged werden.
Ressource 1: Wasser
120 Liter Frischwasser passen in unseren Tank; plus 10 Liter im Warmwasserboiler. Ist das Wasser verbraucht, muss nachgetankt werden. Da wir das Wasser zum Kochen, Abwaschen, im Bad und zum Duschen sowie als Trinkwasser verwenden, ist der Tank nach 3-4 Tagen leer.
Die Wasserversorgung ist jedoch relativ einfach. Viele Stellplätze haben eine Frischwasserversorgung. Und auch an vielen Tankstellen kann man im Vorbeifahren, den Wassertank wieder füllen.
Ressource 2: Strom
Wir haben in unserem Wohnmobil eine Aufbaubatterie (95 Ah) und ein 100W Solarpanel eingebaut. Für den Alltag ist diese 12V Konfiguration ausreichend.
Tagsüber lädt das Solarmodul die Batterie soweit auf, dass wir abends gemütlich bei Licht drinnen sitzen, abends unser Bett nach unten fahren und bei Bedarf Notebooks und Handys laden können. Auch die permanenten „Stromfresser“, wie Lüftung der Komposttoilette und Ventilator der Heizung haben ausreichend Strom. Der Ladezyklus mit Solar funktioniert übrigens auch an bewölkten Wintertagen; dann allerdings nur in Südeuropa.
Klar, dass man in diesem Modus keine großen Sprünge machen kann. Haarefönen mit dem 12V-Fön will gut überlegt sein und Festbeleuchtung muss auch nicht sein.
Falls die Batterie doch mal leer sein sollte, besteht natürlich die Möglichkeit kurz den Motor anzulassen und sich 12V über die Lichtmaschine produzieren zu lassen.
Ressource 3: Gas
Gas ist zum Heizen im Winter absolut überlebenswichtig. Außerdem kann nur mit Gas gekocht und die Lebensmittel gekühlt werden. Da wir in unserem Wohnmobil Gastankflaschen eingebaut haben, müssen wir zum Auffüllen eine LPG-Tankstelle ansteuern. Das Netz in Europa ist ausreichend dicht, so dass es keine Engpässe gibt. Für rund 20€ sind die beiden 11kg-Gasflaschen wieder gefüllt.
Premium-Ressource: Landstrom
In jedem anständigen Aufbaustrategie gibt es eine Premium-Ressource, wie Edelsteine, Gold oder ähnliches. Diese muss meist teuer gekauft werden, verschafft dann aber einen gewissen Komfort. Im Wohnmobilleben ist die Premium-Ressource der 220V-Landstrom.
Diesen gibt es nur auf Campingplätzen und auf ausgewählten Stellplätzen. Neben den anfallenden Übernachtungskosten muss man manchmal noch den Strom extra bezahlen. Astronomische Preise von 60 Cent pro kWh sind durchaus normal. – In unserer Wohnung in München haben wir 21 Cent pro kWh bezahlt…
Dafür gibt Landstrom ungeahnte Freiheiten im Wohnmobil. Die Heizung und der Kühlschrank verbrauchen kein Gas mehr, so dass viel seltener getankt werden muss. Wir können mit einem richtigen Fön Haarefönen und der Thermomix kocht leckeres Essen.
Also alles wie im echten Computerspiel 😉