Wie autark muss man sein?

Auf der Peloponnes gibt es weit weniger Campingplätze als z.B. in Spanien. Die meisten sind im Winter geschlossen. Zum Glück sind wir mit unserem Wohnmobil autark. Wir erleben wundervolle Monate voller Natur und Freiheit.

So zum Beispiel am Strand in der Nähe von Kantia. Freistehen ganz alleine direkt am Sand mit Blick auf das Meer.

Strand bei Kantia

Oder an diesem Strand…

Strand von Kardamili

Oder auch an diesem Strand.

Freistehen bei Monemvasia

Während unserer Zeit auf der Griechischen Halbinsel können wir so einige Erfahrungen zu den Ressourcen beim Freistehen auf der Peloponnes sammeln.

Frischwasser

Die Trinkwasserversorgung auf der Peloponnes ist überhaupt kein Problem. Wir mussten uns nur dran gewöhnen, nicht nach der „klassischen Versorgungssäule“ Ausschau zu halten. Häufig sind in den Ortszentren oder an Kirchen Brunnen, an die wir einen Schlauch anschließen können. Manche Trinkwasseranschlüsse sind aber auch ein wenig versteckter.

Ein guter Anlaufpunkt ist auch immer der Strand. An einige Strandduschen können wir ebenfalls einen Schlauch anschließen.

Abwasser

Kniffliger ist dagegen das Entsorgen von Grauwasser. Gullis gibt es kaum. Auch auf Tankstellen sind sie nur ganz selten anzutreffen. Einfach in die Natur entsorgen, wollen wir aus nachvollziehbaren Gründen nicht.

Grauwasser entsorgen in Peloponnes (Griechenland)

Am ehesten haben wir Gullis auf den Hauptstraßen in der Nähe von größeren Ortschaften gefunden. Dort liegen sie meist vor Ein- bzw. Ausfahrten. Kurz anhalten, Warnblinker an und laufen lassen. Bei dem wenigen Verkehr ist das überhaupt kein Problem.

Toilette

Ohne Trenntoilette hätten wir auf der Peloponnes keine Chance gehabt. Wieder mal machen wir drei Kreuze, dass wir uns für den Umbau entschieden haben.

Komposttoilette

Ein ordnungsgemäßes Entsorgen von Chemietoiletten wäre nur auf den wenigen im Winter geöffneten Campingplätzen (Liste siehe unten) möglich gewesen.

Andere Überwinterer ohne Trenntoilette haben sich teilweise kuriose und manchmal fragwürdige Workarounds einfallen lassen. Angefangen bei „die Einkehr im Kaffee richtet sich nach der Blase“ bis hin zu „keine Chemie verwenden und den Inhalt der Kassette mit Spaten verbuddeln“ war alles dabei.

Gas

Auch der Einbau unserer befüllbaren Gasflaschen hat sich gelohnt. Bei tagsüber 17-20 Grad und nachts 5-10 Grad verbrauchen wir eine 11kg-Flasche in 7-9 Tagen. Auf der Peloponnes ist das Netz der LPG-Tankstellen gut ausgebaut, so dass Gastanken kein Problem ist.

Gasflaschentank

Gasflaschen zum Kauf/Tausch haben wir vereinzelt bei Tankstellen und an Supermärkten gesehen. Wir haben jedoch nicht explizit drauf geachtet. Daher können wir nicht sagen, wie gut die Versorgung mit Kaufflaschen tatsächlich ist.

Strom

Unser 100W Solarpanel mit dem MPPT Laderegler liefert im Griechischen Januar/Februar 2-3,5 Ah. An einem sonnigen Tag „tanken“ wir auf diese Weise 10-15 Ah.

Solarpanel

Unser Verbrauch liegt bei 15-20 Ah pro Tag. Mit unserer 190Ah-Gesamtkapazität und den 95Ah, die uns zur Verfügung stehen, können wir gut 10 Tage Freistehen ohne mit Landstrom bzw. Lichtmaschine nachladen zu müssen. Auch den ein oder anderen bewölkten Tag können wir bequem überbrücken.

Unsere Lichtmaschine lädt mit rund 20 Ah. Auf der Peloponnes fahren wir jedoch selten mehr als 30 Minuten zum nächsten Übernachtungsplatz. Durch Fahren können wir unsere Batterie daher nur marginal laden.

Unser Stromspartipp: Sonnig stehen! Denn den meisten Strom sparen wir wenn die Heizung nicht laufen muss. – Außerdem hebt es die Laune 😉

Lebensmittel

Die Versorgung mit Lebensmitteln ist überhaupt kein Problem. Obwohl nur wenige Kaffees und Restaurants geöffnet haben und viele Orte wie ausgestorben wirken,  gibt es überall geöffnete Supermärkte. In jedem noch so winzigen Ort finden wir (mindestens) einen Supermarkt. – Es steht „Supermarkt“ dran, erinnert aber mehr an einen Tante-Emma-Läden.

Wäsche waschen

Auf der Peloponnes gibt es nur in Patras einen Waschsalon. Daher stehen wir zum Waschen auf Campingplätzen.

Diese 14 Campingplätze haben im Winter auf der Peloponnes geöffnet:

Campingplätze Peloponnes - ganzjährig geöffnet

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