Wahrscheinlich ist bereits jede Gasse, jede Sehenswürdigkeit und jedes Restaurant in Venedig in irgendeinem Reiseführer als „Geheimtipp“ empfohlen. Hier sind also unsere, etwas anderen 3 „Geheimtipps“…Geheimtipp 1 – Ein Wohnmobil Stellplatz und ein Campingplatz
Die erste Nacht stehen wir auf der Lagunen Insel in Tronchetto auf dem „Area Sosta Camper – Venezia„. Der Stellplatz ist ein abgetrennter Bereich auf einem Busparkplatz mit Strom und Frischwasser. Im Winter wird das Wasser allerdings abgestellt.
Der Vorteil: Unschlagbar dicht an der Altstadt gelegen. Die Schiffe in Richtung Innenstadt (Fahrzeit: 25min bis zur Rialtobrücke) legen in 5min Gehweite ab. Auch der People Mover fährt von dort Richtung Bahnhof.
Der Nachteil: Unverschämt hoher Preis! Mit 36€ pro Nacht liegt die Übernachtung schon in Campingplatz Regionen. Und das ohne Wasser…
Daher ziehen wir für weitere 4 Nächte nach San Giuliano auf den Campingplatz „San Giuliano Venice“ um. Er liegt direkt auf der anderen Seite der Ponte della Libertà, die Brücke die Lagunen Insel mit dem Festland verbindet. Ein Bus fährt in 800m Entfernung vom Campingplatz direkt nach Venedig (nur 1 Station), so dass wir auch in 40min an der Rialtobrücke sind. Mit 18€ pro Nacht ist er zudem deutlich günstiger (Strom: +4€/Nacht; mit ADAC-Campingcard nur +2€/Nacht). Das ist uns der 15min längerer Weg wert. Außerdem hat der Campingplatz Waschmaschinen und Trocker. Für uns die ideale Gelegenheit mal wieder ein „Maintenance“ Tag einzulegen.
Geheimtipp 2 – Stadtrundfahrt mit öffentlichem Nahverkehr
Auf dem Canale Grande fährt der öffentliche Nahverkehr in Form von Schiffen. Die Linie 1 und 2 fahren den gesamten Kanal einmal ab und kommen an allen wichtigen Sehenswürdigkeiten vorbei. Wir empfehlen die Linie 2, denn sie fährt weniger Haltestellen an. Der Abstand der einzelnen Haltestellen ist dennoch sehr gering. Mit der Linie 1 steht man wahrscheinlich mehr als das man fährt.
Sehenswürdigkeiten gibt es wahnsinnig viele. Am bekanntesten ist sicher der Markusplatz. An ihm befinden sich gleich 3 der wichtigsten Gebäude: Der Markusdom, der Dogenpalast und der Glockenturm. Vor allem der Markusdom ist extrem kunstvoll mit Mosaiken verziert. Ca 5-10 Minuten zu Fuß durch die kleinen Gassen liegt die Rialtobrücke. Eine Marmorbrücke, auf der links und rechts kleine Geschäfte sind – ähnlich wie in Florenz.
Ausführliche Beschreibung und geschichtlicher Hintergrund kann man im jedem x-beliebigen Reiseführer nachlesen… 😉
In den engen Gassen gibt es vor allem viele kleine Geschäfte: Kleidung, Handtaschen, Schuhe sowie die allgegenwärtigen Nippes-Läden mit Masken und anderen Souvenirs. Außerdem gibt es Restaurants und Cafés en masse.
Direkt am Markusplatz haben die meisten Cafés Wiener Charme. Es lohnt sich auf jeden Fall mal rein zu schauen. Sie sind wundervoll kunstvoll mit hochwertigen Wand- und Deckenmalereien ausgestattet. Wenn man sitzen möchte, sind sie allerdings sehr teuer (Espresso: 7,50€). Günstiger ist es, an der Bar zu stehen (Espresso: 1,50€). Bereits eine Querstraße vom Markusplatz entfernt normalisieren sich die Preise. Viele Restaurants sind sehr touristisch, haben Karten auf italienisch/englisch/deutsch und teilweise bebildert. Die Qualität ist dennoch auch in den Touristenlokalen annehmbar.
Geheimtipp 3 – Mit Babys und Kleinkindern abseits des Trubels
Deutlich leerer ist die Stadt im Winter. So ist sogar der Markusplatz und die Rialtobrücke zu ertragen; alles einigermaßen stressfrei für die Jüngsten. Mit 15 Grad und Sonne haben wir auch angenehme Temperaturen für einen Stadtbummel. Dennoch sehen wir selten kleine Kinder. Warum eigentlich?
Am dritten Tag fahren wir mit dem Bus bis Piazzale Roma, der zentrale Busbahnhof, und lassen uns von dort in die Gassen treiben. Wir erreichen so zwar nicht die Top-Sehenswürdigkeiten, genießen aber auch hier den Venezianischen Flair. Hier sind kaum Touristen unterwegs, so dass wir diesen alternativen Stadtbummel ebenfalls mit Kindern empfehlen können.
Und noch etwas: Unser Tragetuch hat sich definitiv bewährt. Mit Kinderwagen wären wir wegen der vielen Brücken, der kleinen Gassen und dem Kopfsteinpflaster schnell genervt gewesen. Die Anschaffung hat sich bereits ausgezahlt.