Und was kostet das alles?

Zunächst hatten wir überhaupt keine Vorstellungen, was eine Europareise mit dem Wohnmobil kostet. Also haben wir recherchiert. Nach über 430 Tagen unterwegs wissen wir es nun genau. Wir zeigen, was uns das Reisejahr 2019 gekostet hat.

Was kostet 1 Monat Vanlife?

Um es gleich vorweg zu nehmen: Wir reisen kostenbewusst, ohne jedoch jeden Euro umzudrehen. Mit unserem Reisestil geben wir durchschnittlich 1.556€ pro Monat aus. Dieser Betrag setzt sich folgendermaßen zusammen:

  • Lebensmittel: 400€
    Größtenteils kaufen wir unsere Lebensmittel im Supermarkt (keine Discounter). Aber wir kaufen auch gerne lokal auf Märkten ein.
  • Übernachtungen: 350€
    Für die Nacht steuern wir eine bunte Mischung an Stellplätzen (ca. 33%), Campingplätzen (ca. 25%), Parkplätzen (ca. 20%), Freistehen (ca. 10%) und sonstige Plätze (am Straßenrand, bei Freunden etc.) (ca. 12%) an.
  • Diesel/Gas: 313€
    Die Tankkosten hängen natürlich von der tatsächlich zurückgelegten Strecke ab. Unser Ducato mit 130 PS verbraucht durchschnittlich 10,7 l pro 100km. Die Kosten für das Füllen unserer Gastankflaschen (ca. 15€ alle 2 Wochen bzw. im Sommer fast nichts) fallen dabei kaum ins Gewicht.
  • Restaurant: 243€
    Die lokale Küche probieren wir am Liebsten in Restaurants. Und auch wenn wir den ganzen Tag unterwegs sind, ist das Mittagessen im Restaurant eine willkommene Pause.
  • Versicherungen: 87€
    Wir haben unser Wohnmobil Vollkasko versichert. Zusätzlich haben wir eine Inhalteversicherung abgeschlossen. Außerdem sind wir ADAC Plus Mitglied. – Unsere Kranken- und Rentenversicherungen sind in dieser Summe nicht enthalten.
  • Eintritte: 78€
    Die Kosten für Sehenswürdigkeiten steigen über die Zeit sukzessive an. Mit unserer Kleinen können wir eben mehr und mehr unternehmen :-).
  • Maut/Fähren: 65€
    In der Regel vermeiden wir Mautstraßen. Im Hinterland gibt es ohnehin viel mehr zu entdecken als auf Autobahnen. Nur wenn wir schnell von A nach B müssen/wollen, nehmen wir kostenpflichtige Straßen in Kauf. Auch unsere Fahrten mit der Fähre von/nach England sind in dieser Summe enthalten.
  • Internet: 20€
    Seitdem wir die französische SIM-Karte von free gekauft haben, nutzen wir nur noch diese. Europaweit 25 GB für 20€ (in Frankreich 100 GB) ist ein faires Angebot.

Was kostet 1 Woche Wohnmobilurlaub in…?

Um die Länder vergleichen zu können, haben wir nur die direkt zurechenbaren Kosten (Drogerie, Eintritte, Lebensmittel, Maut, Restaurants, Tanken und Übernachtungen) berücksichtigt. Außerdem vergleichen wir nur die Länder, in denen wir mindestens 20 Tage unterwegs waren.

Kosten pro Woche

Das mit Abstand teuerste Reiseland in Westeuropa ist Großbritannien. Vor allem die Überfahrt mit der Fähre und die hohen Benzinpreise fallen ins Gewicht. Da es in Großbritannien wenig Plätze zum Freistehen gibt, haben wir außerdem viel auf Campingplätzen übernachtet.

Am günstigsten war Portugal. Billige Lebensmittel, wenig Übernachtungskosten, da viele Möglichkeiten zum Freistehen, und geringe Größe (= geringe Benzinkosten). Gleichzeitig hat uns das Land unheimlich gut gefallen. – In Summe das Land mit dem wahrscheinlich besten Preis-Leistungsverhältnis in Westeuropa.

Was kostet 1 Nacht in…?

Hier vergleichen wir ebenfalls lediglich die Länder, in denen wir mindestens 20 Tage unterwegs waren. Die Saison hat großen Einfluss auf die Kosten für eine Übernachtung. Daher steht unser Reisemonat jeweils in Klammern.

  • Großbritannien (Juni/Juli): 22€
    In UK ist die Camping Key Europe Karte vom ADAC/anwb Gold wert. Auf der Insel gibt es hauptsächlich Campingplätze; viele akzeptieren die CKE-Karte. Die Kosten der Karte (12€ für ADAC-Mitglieder) hatten wir bereits nach dem ersten Campingplatzbesuch wieder drinnen.
  • BeNeLux (Mai): 18€
    Egal ob Stellplatz oder Campingplatz, in den BeNeLux-Ländern sollte man reservieren. Nur in den BeNeLux Ländern mussten wir mehrfach früher abreisen, da Plätze voll waren.
  • Frankreich (Juli/August/September): 14€
    Campingplätze sind in Frankreich recht teuer. Viele Städte bieten jedoch eigene Campingplätze (Aire de camping-car municipale). Sie besitzen in der Regel große Parzellen und Toilettenhäuser, liegen preislich jedoch auf Stellplatz-Niveau.
  • Spanien (Januar/Februar/März): 9€
    In Spanien waren wir zur absoluten Nebensaison unterwegs = Günstige Stellplätze/Campingplätze und jede Menge Möglichkeiten zum Freistehen.
  • Portugal (Februar): 6€
    Auch in Portugal gibt es viele Plätze zum Freistehen.
  • Italien (Oktober/November): 3€
    Italien ist nach Spanien und Portugal das dritte Land, in dem Freisteh-Liebhaber voll auf ihre Kosten kommen. Außerdem bieten zahlreiche Städte kostenlose Stellplätze an. So konnten wir viele Sehenswürdigkeiten besuchen, ohne für die Übernachtung zahlen zu müssen.

4 Antworten auf „Und was kostet das alles?“

  1. Super interessant!
    Verfolgen Euren Blog mit großem Interesse.
    Uns gefällt, dass ihr so ein breites Spektrum abdeckt.
    Weiter so und Danke für all die guten Tipps.
    Gruß
    Carmen und Toby

    1. Vielen Dank für die Blumen.

      Falls ihr Themen im Kopf habt, über die ihr gerne lesen würdet, oder wir sonstige Fragen in einem Blogbeitrag beantworten können, immer her damit. Wir sind für jede Anregung dankbar.

      Vg
      Christian

  2. Hallo aus Neuseeland! Wir haben gerade euren Blog entdeckt, weil, wir bekommen in einer Woche unseren neuen TD744 und können es kaum abwarten, endlich wieder los zu kommen. Haben ein kleineres Wohnmobil verkauft und diesen bestellt, wegen der Couch hinten.
    Gut zu lesen dass ihr auch nach so vielen Kilometern noch zufrieden ward.
    Alles Gute und bleibt gesund!

    1. Hallo,

      die Couch ist echt ein Highlight. Habe mir manchmal sogar Regentage gewünscht, damit man mal wieder gemütlich dort lümmeln kann 😉

      Viel Spaß mit eurem neuen Wohnmobil und gute Reise(n),
      Christian

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